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Projekt Neuroprävention

Systematische Prävention bei Hochrisiko-Patienten für Schlaganfall und vaskulär (mit)-bedingte Demenz. Identifizierung und Behandlung von stummen Hirninfarkten

 

 

Neuroprävention-1

 

Bizentrische Querschnittserhebung, 4/2010 bis 11/2011.

 

1017 Teilnehmer von INVADE-2, davon 506 Teilnehmer aus der INVADE-Hochrisikogruppe und 511 Teilnehmer aus der INVADE-Nicht-Hochrisiko-Gruppe. Standardisierte neurologische und neuropsychologische Untersuchung (CERAD-plus-Testbatterie) sowie MRT-Untersuchung des Gehirns. Es wurden 981 kMRTs durchgeführt.

 

 

Hypothesen:

 

  • In der Gruppe der INVADE-Hochrisikopatienten lassen sich signifikant häufiger stumme Hirninfarkte im kMRT nachweisen als in der Gruppe der Nicht-Hochrisikorisikopatienten.
  • Bei mehr als 10 % aller Teilnehmer lassen sich im kMRT klinisch stumme Hirninfarkte nachweisen
  • Mittels spezieller kMRT-Sequenzen lassen sich bei mehr als 10 % der Patienten ältere zerebrale Mikroblutungen als behandlungsrelevante Nebenbefunde nachweisen
  • Der zusätzliche diagnostische und therapeutische Mehraufwand in der Hochrisikogruppe ist für die Krankenkasse unter den Bedingungen des Morbi-RSA (Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich der gesetzlichen Krankenversicherungen) kurzfristig refinanzierbar und im Hinblick auf die Spätfolgen aus Perspektive der Kostenträger wirtschaftlich.

 

 

Ergebnisse:

 

  • Signifikant häufigeres Auftreten von klinisch stummen Hirninfarkten (flächige/ konfluierende Marklagerläsionen zw. Läsionen mit gliotischem Randsaum) in der Gruppe der Hochrisikopatienten (38,6 %) als in der Gruppe der Nicht-Hochrisikopatienten (26,3 %)
  • Nachweis klinisch stummer Hirninfarkte bei mehr als 10 % aller Teilnehmer (32,4 %)
  • Hämosiderinablagerungen in der T2*-Sequenz als Hinweis auf (ältere) Mikroblutungen ließen sich in 8,4 % aller MRTs nachweisen, und zwar bei 5,5 % in der Nicht-Hochrisikogruppe und bei 11,3 % in der Hochrisikogruppe.
  • Bei einer kombinierten Betrachtung der kurzfristigen 1-Jahres-Perspektive und einer längerfristigen 5-Jahresbeurteilung (Morbi-RSA und Fallzahlreduktion) konnte gezeigt werden, dass die Kosten für die Maßnahme vollständig gedeckt werden und sogar zu Überschüssen führen können.

Neuroprävention-2

 

Systematische klinische 2-Jahres-Verlaufsuntersuchung. Bizentrische Querschnittserhebung, 4/2012 bis 2/2014.

 

706 Teilnehmer aus NPV-1, standardisierte erweiterte neurologische und neuropsychologische Un¬tersuchung (CERAD-plus-Testbatterie sowie Comfortable Gait Speed Test, Kurzfassung des International Consultation on Incontinence Questionnnaire, Beck-Depressions-Inventar, Bayer-ADL-Fragebogen zur Einschätzung der Aktivitäten des täglichen Lebens) mit Fokus auf zerebrale Mikroangiopathie. Zudem laborchemische Erfassung von Surrogatmarkern einer Nephropathie (Mikroalbumin im Urin, Mikroalbumin-Kreatinin-Ratio), keine erneute Bildgebung.

 

 

Untersucht wurden:

 

  • Korrelation Nephropathie mit zerebraler Mikroangiopathie (kMRT aus NPV-1)
  • Korrelation klinischer Symptome einer zerebralen Mikroangiopathie mit bildmorphologisch nachweisbarer zerebraler Mikroangiopathie
  • Korrelation nachweisbarer zerebraler Mikroangiopathie bzw. Nephropathie mit nachhaltiger Therapieänderung

 

 

Ergebnisse:

 

  • Ein Zusammenhang zwischen einer zerebralen Mikroangiopathie und einer Mikroalbuminurie ließ sich anhand einer einmaligen Bestimmung nicht herstellen.
  • Klinische Symptome einer zerebralen Mikroangiopathie wie kognitive Defizite, Gangstörung und Blasenstörung sowie Auffälligkeiten im Affekt bzw. der Alltagsbewältigung waren bei Patienten mit einer zerebralen Mikroangiopathie nicht häufiger anzutreffen als bei Teilnehmern ohne zerebrale Mikroangiopathie. Einschränkend hierzu zeigte ein Vergleich der NPV-2-Teilnehmer mit den nach NPV-1 ausgeschiedenen Patienten, dass die ausgeschiedenen Patienten schwerer betroffen waren, so dass der Vergleich zwischen den verbliebenen Teilnehmern letztlich nur eingeschränkt beurteilbar bleibt.
  • Patienten mit einer Mikroalbuminurie erhielten öfter Antihypertensiva, Statine, Antikoagulantien und Antidiabetika, so dass die Hypothese einer Therapieanpassung bei Nachweis einer Nephropathie positiv beantwortet werden kann.
  • Die Screening-Maßnahmen wurden von den Teilnehmern sehr gut angenommen und toleriert. Lediglich eine Patientin (0,14 %) lehnte die Durchführung der CERAD-Testbatterie ab

 

 

Studienleitung

 

Leiter der klinischen Prüfung:
Dr. Hans Gnahn

 

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Holger Poppert und Dr. Regina Feurer (damals Neurologische Klinik der TU München) sowie Dr. Horst Bickel (Psychiatrische Klinik der TU München)

 

Kooperation mit dem Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie sowie dem Münchner Studienzentrum der TU München und Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas (Interdisziplinäres Zentrum für Public Health, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg)

Projekt Polyscore

Worum geht es bei dem Projekt?

Im Rahmen des Projekts PolyScore wurde untersucht, ob das zukünftige Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung anhand einer halbstündigen Aufzeichnung von EKG, Atmung und Blutdruck berechnet werden kann. Die Aufzeichnung war nicht nichtinvasiv, das heißt, dass alle Signale von der Körperoberfläche ohne Verletzung der Haut abgeleitet werden. Aus den Signalen wurde der sogenannte PolyScore berechnet, der misst, ob das autonome Nerven- system richtig funktioniert.

 

Das autonome Nervensystem steuert alle lebenswichtigen Funktionen wie Atmung, Herzfrequenz, Blutdruck. Ist die Funktion des autonomen Nervensystems normal, ergeben sich niedrige Punktewerte, ist sie gestört, ergeben sich hohe Punktewerte.

In einer Vorstudie an 1000 Patienten, die einen Herzinfarkt überstanden hatten, zeigte sich, dass Patienten mit hohen Punktwerten im Verlauf von fünf Jahren 10mal häufiger Komplikationen erlitten als Patienten mit niedrigen Punktwerten.

 

Im Rahmen unseres Projekts wurde untersucht, ob sich der PolyScore für alle Personen, die zwischen 60 und 80 Jahre alt sind, als Vorsorgeuntersuchung zur Risikoabschätzung eignet.

Ablauf

Die 30minütigen Untersuchungen wurden in den INVADE-Hausarztpraxen von September 2013 bis Januar 2015 von den geschulten Präventionsassistentinnen durchgeführt. Die Untersuchungsdaten wurden pseudonymisiert an die Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung am Klinikum rechts der Isar übermittelt. Dort wurden die Daten analysiert und der PolyScore mittels einer entwickelten Software berechnet.

 

Studienleitung

Die wissenschaftliche Studienleitung liegt bei Professor Dr. med. Georg Schmidt, der sich seit vielen Jahren mit diesem Thema befasst. Bei INVADE ist der Vorstandsvorsitzende des INVADE e.V. Othmar Gotzler für das Projekt verantwortlich.

Finapres NOVA

Für die Untersuchungen verwendeten wir das medizinische Gerät NOVA der Firma Finapress Medical Systems B.V.

Projekt ISAR-P

Bestimmung der Inzidenz von Vorhofflimmern mittels eines 72-Stunden EKGs bei Teilnehmern mit Norm- und Mikroalbuminurie im Rahmen des Interventionsprojekts INVADE

Worum geht es bei dem Projekt?

Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz haben gemeinsame Risikofaktoren. Möglicherweise besteht ein kausaler Zusammenhang dieser Erkrankungen z.B. über die sympathische Aktivierung oder das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System.

 

In diesem Projekt soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen Mikroalbuminurie und Vorhofflimmern besteht, um Menschen mit erhöhtem Risiko frühzeitig zu erfassen.

Die bisherige Auswertung der gesamten INVADE-Population ergab eine erhöhte Prävalenz von Vorhofflimmern bei einer einzelnen 12-Kanal-EKG-Untersuchung bei Teilnehmern mit Mikroalbuminurie im Vergleich zu Teilnehmern mit Normalbuminurie.

 

Im Rahmen unseres Projekts soll bei den Teilnehmern, die zwischen 65 und 75 Jahren alt sind, mit der 72-Stunden-EKG-Messung festgestellt werden, ob in diesen 3 Tagen Vorhofflimmern auftritt.

Ablauf

Die Teilnehmer erhalten anfangs bei Ihrem Hausarzt eine Standard-EKG-Untersuchung. Im Anschluss daran wird Ihnen einmalig das tragbare Langzeit-EKG-Gerät von einer INVADE Mitarbeiterin angelegt und nach drei Tagen wieder abgenommen. Ferner wird zum Zeitpunkt des Anlegens und Abnehmens des Landzeit-EKG-Geräts eine Urinprobe zur Untersuchung der Nierenwerte (Albumin und Kreatinin) genommen.

 

Studienleitung

Die wissenschaftliche Studienleitung lag bei PD Dr. med. Holger Poppert von der Klinik für Neurologie der TU München. Bei INVADE ist der Vorstandsvorsitzende des INVADE e.V. Othmar Gotzler für das Projekt verantwortlich.

Custo Watch mit Belt und Guard

Für die Untersuchungen verwenden wir das Langzeit-EKG-Gerät Custo Watch der Firma Custo Med.

Projekt Palliativversorgung bei Demenz – EPYLOGE-Studie

Palliativversorgung von Menschen mit früh und spät beginnender, fortgeschrittener Demenz in der letzten Lebensphase.

 

Das Projekt EPYLOGE der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar untersucht die (Palliativ-)versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz.

 

Ziel des Projekts ist es, den Status Quo der (Palliativ-)versorgung für Patienten mit fortgeschrittener Demenz zu erfassen. Dabei werden nicht nur die körperlichen, kognitiven und psychischen Symptome der Patienten erhoben, sondern auch welche medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien oder lebensverlängernde Maßnahmen zum Einsatz kommen. Es wird nach den spezifischen Problemen und Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen gefragt. Die Studie erfasst zudem, ob und welche Unterschiede es in Hinblick auf Lebensqualität, Todesursachen und Sterbeprozess gibt. Weiterhin wird erforscht, inwieweit Angehörige in die Therapieplanung und Entscheidungsfindung einbezogen werden.

EPYLOGE – Palliativversorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz

Ziel des Projekts ist es, den Status Quo der (Palliativ-)versorgung für Patienten mit früh und spät beginnender, fortgeschrittener Demenz zu erfassen.

Projekt WALK5!

WALK 5! ist ein von der Herz-LAG Bayern konzipiertes Outdoor-Programm für moderates Ausdauertraining. Es wird in Kooperation mit INVADE auch über Arztpraxen als Bewegungsangebot für Patienten zur Verfügung gestellt.

 

Outdoor-Bewegungs-Programm

Werden Sie mit Spaß aktiv!

EPYLOGE – Palliativversorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz

Ziel des Projekts ist es, den Status Quo der (Palliativ-)versorgung für Patienten mit früh und spät beginnender, fortgeschrittener Demenz zu erfassen.

COME-IN

Das randomisierte Projekt untersuchte den Einsatz der speziell geschulten und zertifizierten Arzthelferin (Präventionsassistentin) in der Patientenbetreuung zur Verbesserung der Behandlungsqualität des Bluthochdrucks. Wir konnten nachweisen, dass die Maßnahme zu einer weiteren deutlichen Blutdrucksenkung führt. Der Einsatz der zertifizierten Präventionsassistentin trägt kosteneffektiv zur Verbesserung der Behandlungsqualität des Bluthochdrucks als wichtigstem Risikofaktor für Schlaganfall und Demenz bei. Die Ergebnisse wurden als wissenschaftlicher Aufsatz im Jahr 2010 veröffentlicht (Ulm, Huntgeburth, Gnahn, et al.). Im Rahmen des COME-IN-Projekts wurde das Hypertonie-Kompetenzzentrum an der Kreisklinik Ebersberg eingerichtet. Dieses Zentrum wird inzwischen routinemäßig von den INVADE-Hausarztpraxen für die Teilnehmer konsultiert, bei denen eine erforderliche Blutdrucksenkung bislang noch nicht erreicht wurde.

COME-ABI

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit als aussagekräftiger Indikator für die generalisierte Arteriosklerose kann einfach und zuverlässig mit der Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI – ankle-brachial-index) diagnostiziert werden, auch wenn sie noch nicht symptomatisch ist (Diehm, et at, 2005). Im Rahmen von INVADE wurde 2001 erstmalig in Deutschland die ABI-Messung in den Hausarztpraxen im Landkreis Ebersberg annähernd flächendeckend eingeführt. Bei 17 Prozent der INVADE-Teilnehmer wurde mit dieser einfachen und preiswerten Methode ein pathologischer Befund festgestellt. Nur bei 2 Prozent war eine periphere arterielle Verschlusskrankheit vorher bekannt gewesen. Bei 15 Prozent der Teilnehmer wurde sie durch die ABI-Messung entdeckt.

 

Das 2010 – 2011 durchgeführte COME-ABI-Projekt verglich die konventionelle ABI-Messung mit der oszilliometrischen ABI-Messung und stellte fest, dass die oszilliometrische Messung der konventionellen nicht unterlegen ist und zudem eine geeignete Screeningmethode zum Ausschluss einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit darstellt.

Ausdruck ABI Messung mit boso ABI 100

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